Woran denken Sie bei dem Thema „Online Assessments“ im Zuge von Recruiting Prozessen? Vielleicht an das Lösen von mathematisch-analytischen Aufgaben, einen Fragebogen um das Verhalten von Bewerber*innen zu analysieren oder Belastungstests, bei denen Bewerber*innen unter Druck geraten. Es gibt zahlreiche Tools, Anbieter und Einsatzbereiche für Online Assessments, aber wie setzt man sie sinnvoll ein und was kann man realistischer Weise erwarten?

Eines gleich vorweg: Selbst das beste Online Assessment kann den persönlichen Kontakt zwischen Menschen keinesfalls ersetzen. Und schon gar nicht kann es die Menschen selbst ersetzen. Vielmehr sollen Sie zusätzliche Informationen liefern, die man über andere Methoden wie bspw. das persönliche Gespräch nicht so einfach herausfinden kann. Zudem kann über den standardisierten Assessment-Prozess ein objektiver Blickwinkel sichergestellt werden. Aber nicht nur für die Personalabteilung ergeben sich relevante Vorteile, auch für die Fachabteilungen und Bewerber*innen bieten Online Assessments einen Mehrwert.

Vorteile für Bewerber*innen

Häufig kommt es vor, dass Bewerber*innen wenig bis gar kein Feedback bekommen, wenn der Recruiting Prozess beendet ist – ungeachtet dessen, ob sie den Job bekommen haben oder nicht. Das ist zunächst natürlich vor allem für die Bewerber*innen bedauerlich und fördert Selbstzweifel und Frustration. Durch ein wertschätzendes Feedback wird dem entgegen gewirkt und dem*der Bewerber*in kann erklärt werden, warum er*sie für den Job nicht in Frage kommt. Gegebenenfalls können auch Perspektiven aufgezeigt werden. Nur weil es jetzt nicht passt, heißt es nicht, dass es nicht später oder auch für eine andere Position passen wird.

So ergibt sich aus dem Vorteil für Bewerber*innen auch ein Vorteil für das Unternehmen: Geht der*die Bewerber*in selbstbewusst aus dem Gespräch, hat die Person auch wertvolle Informationen für sich selbst gewonnen und wird dies mit dem Unternehmen verbinden. Dieser positive Eindruck wird mit anderen geteilt, auch wenn es mit dem Job nicht geklappt hat. Und schon sind wir beim Thema employer branding. Auch Erfahrungen im Recruiting Prozess werden online und offline geteilt. Kann man sich hier von anderen Unternehmen positiv abheben, stärkt das auf jeden Fall den Ruf des Unternehmens. Die Gefahr, zukünftig nicht genügend Bewerber*innen zu haben, kann mit solchen Maßnahmen reduziert werden.

Vorteile für Fachabteilungen

Die Vertreter*innen der Fachabteilungen sind zentral im Recruiting Prozess. Immerhin sind sie es, die schlussendlich mit dem*der Bewerber*in zusammenarbeiten müssen, ob nun als Vorgesetzte*r oder Kollege*in. Zudem kennen Sie bestehend Teams, in die der*die neue Mitarbeiter*in integriert werden soll. Nicht immer haben sie aber genügend Erfahrung im Führen von Bewerbungsgesprächen, um auch die richtigen Fragen zu stellen. In diesem Fall hilft es, wenn man schon vor dem Gespräch genau weiß, worauf man eingehen muss. Damit wird sichergestellt, dass potenzielle Abweichungen zwischen den Anforderungen eines Jobs und den Fähigkeiten und Kompetenzen einer Person abgeklärt werden.

Mit ProfileXT® sehen Sie, ob die Person die notwendigen Denkmuster, Verhaltensmerkmale und Interessen für einen Job mitbringt. Ein Beispiel: Trifft eine Person gerne selbst Entscheidungen und arbeitet am liebsten autonom, wird sie für eine Stelle, in der es um die Umsetzung von Entscheidungen geht, nicht glücklich werden. Dasselbe gilt für eine Person, die Schwierigkeiten im verbalen Ausdruck hat und häufig Ergebnisse verständlich vor einem Publikum präsentieren soll. Durch den Abgleich der Anforderungen mit dem Profil der Bewerber*in kann früh genug erkannt werden, ob diese individuelle Person auf diesen speziellen Job passt, oder eben nicht. Vorgeschlagene Interviewfragen, die genau auf diese Abweichungen eingehen, gestalten das Bewerbungsgespräch somit deutlich effizienter, auch ohne jahrelange Erfahrung in der Interviewführung.

Aus der gewonnenen Informationsbasis, die sich aus persönlichen Gesprächen und Eindrücken sowie objektiven Daten zusammensetzt, ergibt sich eine höhere Treffsicherheit für die ideale Besetzung einer Stelle. Dies hat viele Vorteile für Ihr Unternehmen: Weniger Fluktuation und daher weniger Aufwand für Onboarding Programme, weniger Kosten für Recruiting und weniger entgangener Gewinn durch Vakanzen, um nur einige zu nennen.

Vorteile für HR Verantwortliche

Jeder Mensch ist geprägt von seinen*ihren Erfahrungen und Werten. Niemand ist vollkommen objektiv. Und das ist auch in Ordnung. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, oder neue Informationen durch andere Fragetechniken und Aufgaben zu erhalten. Jeder neue Ansatz birgt Potenzial, mehr über den*die Kandidat*in zu erfahren und ihn*sie so besser einschätzen zu können. Mit Online Assessments ist das nichts anderes. Sie etablieren eine objektive, vergleichbare Informationsebene, die für klare Argumentationen genutzt werden kann. Sowohl intern zwischen Vertreter*innen unterschiedlicher Abteilungen, aber auch dem*der Bewerber*in gegenüber.

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